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Nimmt Nestlé den Menschen in Südafrika das Wasser weg?

Unter dem Titel «Das dreckige Geschäft mit Wasser» präsentiert eine deutsche TV-Dokumentation aus dem Jahr 2016 unkorrekte Sachverhalte rund um die Produktion von Flaschenwasser in Doornkloof, Südafrika.

Seit Ende 2013 produziert Clover Waters, ein Joint Venture von Nestlé Südafrika und Clover Südafrika, an diesem Standort das Flaschenwasser Pure Life. Das Unternehmen erstattet der örtlichen Wasserbehörde monatlich Bericht; diese überprüft die Lizenz alle fünf Jahre.

Clover Waters respektiert das örtliche Arbeitsrecht: Mit den Gewerkschaften wurde vereinbart, dass die Mitarbeitenden an vier Tagen pro Woche eine Schicht von 12 Stunden arbeiten, inklusive zwei Pausen von 15 Minuten und einer Mittagspause von 45 Minuten. Das von einem Caterer angelieferte Mittagessen wird von Clover verbilligt.

Jeder Mitarbeitende hat während der Arbeitszeit und den Pausen freien Zugang zu Trinkwasser. Zusätzlich darf jeder Mitarbeitende pro Arbeitstag zwei Halbliterflaschen nach Hause nehmen. Beim Haupteingang zum Clover-Werk hat die lokale Gemeinschaft zudem freien Zugang zu sauberem Wasser.

Der Film macht in Text und Bild einige irreführende Aussagen: So wünscht sich eine Person Zugang zu sauberem Wasser in der Siedlung auf der anderen Seite des Highways. Ein solcher Zugang würde eine Zuleitung unter der Strasse durch erfordern. Diese zu bauen, kann jedoch nicht Aufgabe von Nestlé Waters sein; das ist Aufgabe der lokalen Behörden, die Nestlé Waters unter anderem durch das Bezahlen von Steuern unterstützt.

Dem Wunsch nach bezahlbarem Flaschenwasser entspricht Nestlé Waters, indem das Gemeinschaftsunternehmen Investitionen getätigt hat, die tiefere Verkaufspreise ermöglichen: 5 Deziliter Pure Life kosten weniger als die Hälfte als die gleiche Menge Softdrink.