Fisch und Meeresfrüchte aus nachhaltiger Beschaffung
Vor allem in unseren Tiernahrungsprodukten gehören sie zu den wichtigsten Rohstoffen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass Fisch und Meeresfrüchte nachhaltig beschafft werden.
Wir arbeiten daran, die grossen Probleme der Fisch- und Meeresfrüchte-Industrie zu lösen. Dazu zählen schlechte Arbeitsbedingungen und Umweltpraktiken sowie illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei.
Eine weitere Herausforderung besteht darin, die genauen Quellen von Fisch zu ermitteln. Für Heimtierfutter verwenden wir vor allem Fischnebenprodukte. Das sind die Reste, die übrig bleiben, nachdem die Filets für den menschlichen Verzehr entfernt wurden. Da die üblichen Rückverfolgungsmechanismen für ganze Fische bereits unzureichend sind, ist die Identifizierung der Herkunft von Nebenprodukten noch komplexer.
So wollen wir unsere Lieferketten für Fisch und Meeresfrüchte verbessern
Für Heimtiernahrung verwendet Nestlé Purina Fischnebenprodukte. Durch diese umwelt- und sozialverträgliche Praxis werden alle Proteinquellen eines Fisches genutzt und das Tierfutter konkurriert nicht mit der menschlichen Ernährung.
Wir möchten unsere Produkte nur von Fischerei- und Aquakulturbetrieben mit gesunden Fischen und verantwortungsvollen Arbeitsbedingungen beziehen. Darum überprüfen wir bei allen Fischereien und Zuchtbetrieben, ob sie die Anforderungen unseres Standards für verantwortungsbewusste Beschaffung erfüllen bzw. sich durch die Teilnahme an Verbesserungsprojekten in diese Richtung entwickeln.
Um die Herkunft von Fischprodukten bestmöglich zu ermitteln, arbeiten unsere Einkäufer:innen eng mit ihren Lieferant:innen zusammen, um relevante Daten zu sammeln. Dazu gehören Informationen über die Fischart, das Herkunftsland und den Fischereibetrieb sowie über die angewandten Fangmethoden. Wir stellen unserem unabhängigen, gemeinnützigen Partner, der Sustainable Fisheries Partnership (SFP), Informationen über den Einkauf von Fisch und Meeresfrüchten zur Verfügung, um eventuelle Risiken und Probleme am Ursprung unserer Fischlieferungen zu erkennen und zu lösen.
Transparenz
Um unsere Lieferant:innen und uns selbst in die Pflicht zu nehmen und die branchenweite Transparenz zu fördern, haben wir eine Liste der Fischereizonen in unserer Lieferkette und der Herkunftsländer unserer Meeresfrüchte veröffentlicht (pdf, 83 KB)
Bessere Fischereipraktiken und mehr Nachhaltigkeit
Die illegale, nicht gemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei) ist eine der grössten ökologischen Herausforderungen für uns alle.
Nestlé überprüft daher alle gefangenen Arten, um Meeresfrüchte aus IUU-Fischereipraktiken zu identifizieren und um gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Fischarten zu schützen. (nach Roter Liste der International Union for Conservation of Nature bzw. nach CITES Liste)
Ausserdem wollen wir sicherstellen, dass unsere Meeresfrüchte nicht mit zerstörerischen Geräten oder Methoden gefangen werden und dass sie nicht aus Fangverbotszonen, Meeresschutzgebieten oder von Schiffen stammen, die auf See umladen. Wir arbeiten mit unseren Lieferant:innen zusammen, um Fisch und Meeresfrüchte nur aus Ländern zu beziehen, die verantwortungsvolle Fischereipraktiken im Einklang mit unseren Standards anwenden.
Um den Wandel auf Branchenebene zu unterstützen, sind wir ein Target 75 Champion der Sustainable Fisheries Partnership (SFP). Dabei soll sichergestellt werden, dass in den wichtigsten Sektoren mindestens 75 % der weltweiten Fischerei entweder bereits nachhaltig ist oder regelmässige, nachprüfbare Verbesserungen vorgenommen werden.
Gemeinsam gegen Arbeitsrechtsverletzungen
Die Verletzung von Arbeitsrechten ist eine der grössten Herausforderungen in der Lieferkette für Fisch und Meeresfrüchte in Thailand. Probleme wie Menschenhandel, Zwangsarbeit, fehlende Beschwerdeverfahren, gefährliche Arbeitsbedingungen sowie schlechte Löhne und Leistungen müssen dringend angegangen werden. Dazu arbeiten wir eng mit unseren Partner:innen, der königlichen thailändischen Regierung, dem Branchenverband Seafood Taskforce und unseren Lieferant:innen zusammen. Mit im Boot sind auch die beiden NGOs Verité, das sich auf die Bekämpfung von Arbeitsmissbrauch in Lieferketten spezialisiert hat, sowie das Issara Institute, das den Arbeitenden Beschwerdemechanismen zur Verfügung stellt. Gemeinsam haben wir eine Reihe von Massnahmen ergriffen:
- Entwicklung eines Business Case für sichere Lebens- und Arbeitsbedingungen auf Schiffen.
- Einsatz der Instrumente des Issara Instituts für mehr Beteiligung von Arbeitnehmer:innen und Abhilfemassnahmen in unserer gesamten Lieferkette.
- Forderung nach verantwortungsbewusster Einstellung von Arbeitenden in thailändischen Fischverarbeitungsbetrieben und Unterstützung mehrerer Initiativen zur Ausweitung dieser Praxis auf vorgelagerte Bereiche
Um die Bedingungen weiter zu verbessern, haben wir das Umladen auf See verboten, da dies ein erheblicher Risikofaktor für Arbeitsmissbrauch ist. Wir arbeiten nur mit Zulieferbetrieben zusammen, die sich verpflichtet haben, dies zu erfüllen.
Ausserdem haben wir uns mit anderen Unternehmen der Branche, The J.M. Smucker Company und Mars Petcare, zusammengetan, um zwei weitere Projekte zu finanzieren. Das erste Projekt verbesserte die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Fischer:innen auf den Schiffen unseres Lieferanten Thai Union, das zweite der Entwicklung und Umsetzung rechtsverbindlicher illustrierter Verträge. Die Bereitstellung von bebilderten Verträgen hilft bei der Überwindung von Sprachbarrieren und fördert Einfachheit, Verständnis und Transparenz.
Wir sind eine Partnerschaft mit The FAIR Hiring Initiative (TFHI) eingegangen, um den Aufbau von Kapazitäten für ethische und faire Einstellungen bei Agenturen und Arbeitgebenden zu fördern, die an dem Pilotprogramm On The Level der TFHI teilnehmen. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Zahl der verantwortungsbewussten Personalvermittelnden und damit auch die Zahl der verantwortungsvoll rekrutierten Arbeitnehmenden in der Branche zu erhöhen.