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Nachhaltige Beschaffung von Papier und Zellstoff

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Nestlé verwendet Zellstoff- und Papierprodukte für die Verpackung von Lebensmitteln, die Umhüllung und den Transport sowie für unser Büro- und Marketingmaterial.

Unsere Arbeit für verantwortungsvolle Beschaffung konzentriert sich auf Verpackungen mit besonderem Schwerpunkt auf Wellpappe, Mikrowellenpappe und Vollpappe. Wir setzen uns dafür ein, die Abholzung von Wäldern aus unserer Lieferkette zu verbannen. So sollen auch die damit verbundenen Herausforderungen wie die Schädigung der Wälder und deren Auswirkungen auf die Kohlenstoffspeicherung, die biologische Vielfalt und das Wohlergehen der Gemeinschaft bewältigt werden. Der Verzicht auf Abholzung in unserer Versorgungskette ist jedoch nur der erste Schritt von Nestlé auf dem Weg in eine Forest-Positive-Zukunft. Unsere Strategie zielt darauf ab, waldbezogene Risiken in Chancen zu verwandeln, um nachhaltige Landschaften und Lebensgrundlagen zu schaffen.

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Unser Ansatz zur nachhaltigen Beschaffung von Zellstoff und Papier

Wir wollen Zellstoff und Papier nur von Lieferant:innen beziehen, die unserem Responsible Sourcing Standard bereits entsprechen oder die zumindest messbare Fortschritte bei der Erfüllung machen.

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Mehr Transparenz in der Lieferkette

Seit 2018 veröffentlichen wir eine Liste von unseren direkten Lieferant:innen und der mit ihnen verbundenen Zellstofffabriken in unserer vorgelagerten Lieferkette. Dies hilft uns, unsere Lieferant:innen und uns selbst in die Pflicht zu nehmen, Herausforderungen anzugehen, Fortschritte zu erzielen und gleichzeitig die branchenweite Transparenz zu erhöhen. Wir haben gesehen, dass andere diesem Beispiel gefolgt sind. Das ist zwar ermutigend, doch es sind in unserem Sektor noch weitere Anstrengungen erforderlich.

Initiativen gegen Abholzung

Unsere Verpflichtung zur Nichtabholzung dient dazu, gegen die Schädigung von Wäldern sowie den Verlust von Biodiversität und Kapazitäten zur Kohlenstoffspeicherung vorzugehen.

In der Praxis bedeutet dies, dass wir mit unseren Partner:innen in der Lieferkette zusammenarbeiten, um gesunde und produktive Waldlandschaften im Einklang mit unserem Responsible Sourcing Standard, der Net Zero Roadmap und der Forest-Positive-Strategie zu unterstützen, die über die Bekämpfung der Entwaldung hinausgeht.

Unsere spezifischen Beschaffungsanforderungen für Zellstoff und Papier, die in Zusammenarbeit mit Earthworm entwickelt wurden, umfassen

  • Einhaltung der lokalen und nationalen Vorschriften und Gesetze
  • Schutz von Wäldern mit hohem Kohlenstoffbestand (High Carbon Stock Approach - HCSA)
  • Schutz von Standorten mit hohem Erhaltungswert
  • Keine Entwicklung auf Torf, unabhängig von der Tiefe
  • Respektierung des Prozesses der freien, vorherigen und informierten Zustimmung

Ausserdem arbeiten wir mit Airbus und der Earthworm Foundation zusammen, um mit Starling den Verlust von Wäldern in unseren Beschaffungsregionen zu ermitteln. Nach der Entwicklung von Basiskarten haben wir 2019 Feldeinsätze unternommen, um die Genauigkeit der Daten zu überprüfen. Seitdem haben wir diese Technologie genutzt, um Veränderungen der Waldbedeckung in vier wichtigen Schwerpunktlandschaften zu analysieren:

- Nordwestrussland
- Südosten der USA
- British Columbia, Kanada
- Sumatra, Indonesien

Dank dieser besseren Sichtbarkeit können wir Veränderungen in Echtzeit beobachten. Die Informationen haben zu gezielten Gesprächen mit Lieferant:innen geführt und die Entwicklung von waldfreundlichen Lösungen mit ihnen und anderen Interessengruppen unterstützt.

Wir nutzen die Starling-Daten aus diesen vier Landschaften, um Trends bei der Waldbiomasse und dem Kohlenstoffgehalt zu kartieren und so Entscheidungen über die künftige Ressourcennutzung zu unterstützen. Aufgrund unserer Verpflichtung zu Netto-Null-Emissionen bis 2050 suchen wir auch gemeinsam mit unseren Zellstoff- und Papierlieferant:innen nach neuen Innovationen, um durch Wiederherstellungs- und Erhaltungsmassnahmen Emissionen zu reduzieren.

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Gemeinsames Engagement und Zusammenarbeit

Wir sind uns bewusst, dass wir die Verantwortung haben, Probleme in unserer Zellstoff- und Papierlieferkette anzugehen. Als einzelnes Unternehmen haben wir jedoch nicht immer den nötigen Einfluss, um wichtige Veränderungen umzusetzen. Aus diesem Grund engagieren wir uns in branchenweiten Kooperationen wie der Forest Positive Coalition des Consumer Goods Forum, um gemeinsame Massnahmen voranzutreiben.

Ausserdem arbeiten mit gleichgesinnten Unternehmen zusammen, um Verbesserungen zu erzielen. Dazu zählen die folgenden Initiativen:

Soziale Konflikte um Landnutzung und Landrechte sind in Brasilien und ganz Lateinamerika häufig. Wir unterstützen das Schulungsprogramm Free, Prior and Informed Consent (FPIC) von Earthworm, das darauf abzielt, Wissenslücken in diesem Bereich zu schliessen. In Zusammenarbeit mit 3M sollen die Rechte lokaler Gemeinschaften, einschliesslich indigener Völker, geschützt und soziale Konflikte verhindert werden. Stattdessen werden gemeinsame Werte und Interessen mit Forstunternehmen geschaffen.

Wir haben auch eine fünfjährige Partnerschaft mit FSC Brasilien und dem Cooperative Program for Forest Certification innerhalb des Forestry Research Institute der Universität von São Paulo. Im Rahmen dieser Partnerschaft werden wir soziale Managementpraktiken fördern und verbessern, einschliesslich der Entwicklung von FPIC-Schulungen.

In Partnerschaft mit der Earthworm Foundation unterstützen wir das Rurality-Programm, das Erzeuger:innen und Käufer:innen dabei unterstützt, stärkere Verbindungen zu Interessengruppen aufzubauen und die Lebensbedingungen zu verbessern.

Zu den transformativen Massnahmen in Vietnam gehören Koordination, Logistik und Schulungen zur Unterstützung der Landwirt:innen. So haben wir dabei geholfen, über eine halbe Million hochwertiger Akaziensetzlinge zu pflanzen, die den Nettogewinn aus Akazien um 20 % steigern und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit verbessern.

Durch die Kofinanzierung mit One Tree Planted wurden über 30.000 Baumarten und über 90.000 andere Arten (Bambus und Süssholz) gepflanzt, um die Bodenerosion zu verringern, bedrohte Arten zu schützen, die Stabilität von Lebensräumen zu erhöhen und Kohlenstoff zu binden.

Gemeinsam mit 3M und Mars hat Nestlé an einem Programm teilgenommen, das sich mit Beschaffungsrisiken im Zusammenhang mit intakten Waldlandschaften, der Zerstörung von Karibu-Lebensräumen und der Verletzung der Rechte der indigenen Völker in British Columbia, Kanada, befasst. Wir unterstützen die Aktionen der Tsay Keh Dene Nation, um den Schutz wichtiger Landstriche vor der Abholzung für Zellstoff und Papier zu erreichen, und beziehen auch unsere Zwischenlieferant:innen in die Diskussion ein.

In Indonesien engagieren wir uns für den Schutz von Wäldern und Torfgebieten im Bioreservat Giam Siak Kecil-Bukit Batu in Riau auf der Insel Sumatra. Das Reservat ist über 700.000 Hektar gross und besteht überwiegend aus tropischem Torfsumpfwald. Es spielt eine bedeutende Rolle als natürliches Wasserreservoir und Kohlenstoffspeicher und beherbergt wichtige Wildtiere wie Sumatra-Elefanten und Tiger. Von der Gesamtfläche sind bereits 25 % für Naturschutzzwecke vorgesehen. Die verbleibenden 75 % sind eine Mischung aus Produktionsflächen für Zellstoff, Papier und Palmöl sowie weiterer Landwirtschaft in Firmen- und Gemeindebesitz. Die Vielzahl der Akteure hat zu einer komplizierten Überschneidung von Interessen, zu Besitzstreitigkeiten sowie zu Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren geführt. Die anhaltende illegale Abholzung und Landumwandlung verschlechtern die Lage zusätzlich.

Wir setzen die Starling-Satellitentechnologie ein, um herauszufinden, wo Wald gerodet wird, und arbeiten mit den Beteiligten zusammen, um die Motive für die Landumwandlung zu ermitteln. Im Jahr 2020 investierten wir in die Kumacaya-Initiative der Earthworm Foundation. Dieses unabhängige Verifizierungssystem beschäftigt Menschen vor Ort mit der Überwachung von Gebieten und der Aufzeichnung von Umwelt-, Gemeinschafts- und Arbeitsrechtsverletzungen. Durch die Kombination der Erkenntnisse von Kumacaya mit den von Starling gesammelten Daten und die Zusammenarbeit mit den betreffenden Unternehmen und Stakeholder:innen können wir Lösungen finden, die die Abholzung und den Verlust der biologischen Vielfalt verhindern und gleichzeitig die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften unterstützen.

Im Jahr 2020 haben wir damit begonnen, einen Beitrag zur Schaffung alternativer Lebensgrundlagen für Gemeindemitglieder in zwei Dörfern ausserhalb unserer Lieferkette zu leisten. Nach einem einjährigen Engagement, das von der Earthworm Foundation unterstützt wurde, bauen 30 Gemeindemitglieder, die zuvor als illegale Holzfäller tätig waren, nun lokale Mehrzweckbäume wie Durian, Hundsfrucht, Areca-Nuss und Kerzennuss an. Nestlé unterstützte den Aufbau von Dorfbaumschulen, um diese und andere lokale Setzlinge für die Wiederaufforstung vorzubereiten. Die Earthworm Foundation wird diese Gemeinden so lange unterstützen, bis die neuen Plantagen zufriedenstellende Erträge liefern. Wir wollen diese Arbeit auf weitere Dörfer in der Region ausweiten und eine lokale Waldpatrouillengruppe ausbilden.

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