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Nestlé Schweiz Ernährungspreis 2015

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Bern

Ausgezeichnete Arbeiten: Vorteile von roher Kuhmilch und Ernährungstherapie gegen funktionelle Verdauungsbeschwerden

Rohe Kuhmilch schützt Kleinkinder gegen Atemwegsinfektionen; ein Konzept der Ernährungsberatung zum Thema FODMAPs ermöglicht es Ernährungsberatern, Patienten mit funktionalen Darmbeschwerden eine wirksame Behandlung zuteil werden zu lassen. Diese beiden Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Ernährung und Gesundheit wurden am 27. August zum Anlass der nationalen Fachtagung der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE in Bern mit dem Nestlé Schweiz Ernährungspreis 2015 ausgezeichnet.

Wissenschaftspreis (15'000 CHF): Der Konsum von unbehandelter (roher) Kuhmilch reduziert das Risiko der Entstehung von Atemwegsinfektionen bei Kleinkindern um 30%. Vielversprechende Resultate vor allem bei der Entwicklung von Strategien zur Vorbeugung von Asthma.

Zum ersten Mal zeigt eine unter Leitung von Georg Loss von einer Gruppe von Epidemiologen, Kinderärzten, Ernährungswissenschaftlern und Statistikern durchgeführte Studie am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut in Basel, dass bestimmte Komponenten von roher Kuhmilch, die in erhitzter oder anderweitig verarbeiteter Milch nicht mehr vorhanden sind, Kleinkinder gegen Infektionen der Atemwege sowie Ohrenentzündungen schützen können. Kinder, die im ersten Lebensjahr rohe Kuhmilch getrunken haben, zeigten insgesamt im Alter von 1 Jahr weniger Anfälligkeit für Entzündungen. Diese Faktoren spielen eine gewichtige Rolle bei der Entwicklung von Asthma, weshalb der Nachweis dieser schützenden Wirkung der Rohmilch sehr vielversprechend ist.

Die Forscher hoffen, die Entwicklung neuer Verarbeitungsverfahren zu sehen, um eine aus mikrobiologischer Sicht risikofreie Milch herzustellen, welche diese wertvollen Inhaltsstoffe konserviert. Ein überaus hilfreiches Produkt für die öffentliche Gesundheit in Bezug auf die Entzündungen der Atemwege von Kleinkindern und möglicherweise die Entwicklung von ernsthafteren Erkrankungen. Eine vorbeugende Strategie, basierend auf einer gesunden und gut verträglichen täglichen Nahrung, die keine grosse Umstellung erfordert, könnte sich als sehr wirkungsvoll erweisen. Man muss aber beachten, dass es sich hier um eine wissenschaftliche beobachtende Studie mit interessanten Ansätzen handelt. Die bisherigen Ernährungsempfehlungen ändern sich jedoch nicht!

Kommunikations-Preis (CHF 7.500): Beatrice Schilling hat ein Beratungskonzept für eine FODMAPs-arme Ernährung entwickelt: Dieses ermöglicht es Ernährungstherapeuten, Patienten, die unter funktionalen gastro-intestinalen Beschwerden leiden, hilfreiche ernährungstechnische Ratschläge zu geben und so die Symptome signifikant zu reduzieren.

Eine FODMAPs-arme Ernährung, also eine Ernährung mit nur geringen Mengen an Kohlenhydraten wie sie in Weizen, Äpfeln, Champignons, Laktose und Fruktose oder in zuckerfreiem Kaugummi präsent sind - führt bei 75% der Patienten zu einer Reduzierung der funktionalen Darmstörungen. In ihrer Praxis in Baden hat Beatrice Schilling Informationen und Ratschläge zusammengestellt, damit ihre Kollegen ihren Patienten auf gezielte Weise helfen können. Unter dem Titel «FODMAPs-arme Ernährung », ist diese Materialsammlung seit 2011 bei mehr als 150 Ernährungstherapeuten in Gebrauch. Eine Analyse im Herbst 2013 zeigte, dass diese Unterlagen in Ernährungspraxen häufig genutzt werden und sich bei der Beratung als ausgesprochen nützlich und wirkungsvoll erweisen. Sie ermöglichen es den Patienten, sich in eigener Regie richtig zu ernähren und so ihre Beschwerden zu reduzieren.

Über 10 Jahre Nestlé Ernährungspreis

Die Ernährungsforschung steht im Zentrum der Tätigkeiten von Nestlé. Um diesbezügliche Forschungsarbeiten auch über die unternehmenseigenen Forschungszentren hinaus zu fördern, hat Nestlé Schweiz den Ernährungspreis ins Leben gerufen. Seit über 10 Jahren werden jeweils drei Preise an unabhängige Forscher in der Schweiz vergeben, um Projekte in den Bereichen Ernährung und Prävention zu unterstützen.

Der Wissenschaftspreis prämiert in der Regel wissenschaftliche Arbeiten, die neue Erkenntnisse aus der angewandten Ernährungsforschung liefern, welche praktische Relevanz für aktuelle und zukünftige Ernährungsempfehlungen und die Ernährungssituation in der Schweiz haben.

Der Kommunikations-Preis ist hauptsächlich eine Anerkennung der praktischen Umsetzung und Vermittlung wissenschaftlicher Forschungsergebnisse für die Bevölkerung. Die Arbeiten können therapeutische oder präventive Aspekte der Ernährungsberatung aufgreifen, wobei bei der Beurteilung besonderer Wert auf die methodisch-didaktische Umsetzung gelegt wird.

Der 2001 gegründete Preis für Junge Forscher/-innen  soll als Anreiz für junge Menschen dienen, sich im Bereich Ernährungsforschung zu engagieren. Dieser Preis wurde dieses Jahr nicht verliehen.

zur Medienmitteilung

Infos zu den Preisträgern

2 Preisträger (von li. nach re.) Georg Loss (Wissenschaftspreis), Beatrice Schilling (Kommunikations-Preis)

Foto 2 Preisträger

Foto Georg Loss

Foto Beatrice Schilling
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Weiterführende Informationen und Fotos können Sie beziehen von:

Philippe Oertlé | Nestlé Suisse S.A. | Case postale 352 | 1800 Vevey | 021 924 51 24 | [email protected]