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AgroImpact: Landwirtschaft reduziert ihren 
CO2-Fussabdruck mit Unterstützung von Nestlé

Arial view of agriculture field

In der Schweiz ist die Landwirtschaft eng mit der Kultur und Geschichte des Landes verbunden. Gerade befinden wir uns an einem entscheidenden Wendepunkt in dieser Entwicklung, denn der Klimawandel wird durch Dürren, Ernteausfälle und extreme Wetterbedingungen zu einer immer grösseren Herausforderung 
für die Landwirt:innen. Hier braucht es innovative Lösungen wie AgroImpact : Ein einzigartiger interkantonaler Verein, der im Januar 2024 ins Leben gerufen wurde, und Vertreterinnen und Vertreter aus der Landwirtschaft, der Forschung, der Bildung, der Industrie und von Nichtregierungsorganisationen zusammenbringt, um die Schweizer Landwirtschaft bei der Reduktion ihres CO2-Fussabdrucks zu begleiten. Die wissenschaftlich fundierte Methodik basiert auf den Standards des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) und den Anforderungen der Science Based Target Initiative (SBTi). Als Mitinitiatorin und Teil des Vorstands von AgroImpact leisten wir unseren Beitrag zu dieser Mission. Hier erfahren Sie, wie wir dies zusammen mit zahlreichen Partner:innen aus der gesamten Wertschöpfungskette angehen.

Bei Nestlé haben wir uns das Ziel gesetzt, bis Ende 2025 unsere Emissionen im Vergleich zu den Werten aus 2018 um 20% und bis 2030 sogar um die Hälfte zu reduzieren. Bis 2050 wollen wir netto-null Emissionen erreichen. Dazu handeln wir entlang unserer gesamten Wertschöpfungskette, einschliesslich der Produktion der landwirtschaftlichen Rohstoffe, die zwei Drittel unserer Emissionen ausmachen. Allerdings haben wir nicht nur globale Klimaziele im Blick, sondern sind bereits hier und jetzt in der Schweiz aktiv, um Emissionen zu reduzieren. Dabei schauen wir auf die ganze Produktionskette: Jedes Jahr landen etwa 120 Millionen Liter Milch, 35.000 Tonnen Zuckerrüben, 12.000 Tonnen Weizen und fast 1.300 Tonnen Sonnenblumen im Einkaufswagen von Nestlé – somit gehören wir zu den grössten Abnehmer:innen von Schweizer Rohstoffen. Deshalb richten wir unsere Augen auch auf den Ursprung der Nahrungsmittel: Dort, wo der Weizen für unseren Kuchenteig wächst und die Milch für die köstliche Schokolade herkommt, also auf die Schweizer Bauernhöfe. Für uns ist klar, dass wir eine Mitverantwortung für den CO2-Fussabdruck der Schweizer Landwirtschaft tragen. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, den Verein AgroImpact zu lancieren und unser Wissen mit dem von Akteur:innen der Landwirtschaft und der Wissenschaft zu bündeln. Das Ziel: Die Unterstützung der Schweizer Landwirtschaft bei der Umstellung auf eine umweltfreundlichere Arbeitsweise.

Managers posing for a camera

Lancierung des Vereins AgroImpact, Lausanne, 10. Januar 2024. (v.l.n.r) Claude Baehler, Präsident von AgroImpact, Eugenio Simioni, Marktchef von Nestlé Schweiz, Valérie Dittli, Regierungsrätin Finanzen und Landwirtschaft, Aude Jarabo, Direktorin von AgroImpact, Isabelle Moret, Regierungsrätin Wirtschaft, Innovation, Arbeit und Kulturerbe, Benoît Stadelmann, Leiter Communities und Projekte für die Natur des WWF Schweiz, Martin Pidoux, Direktor von Prométerre.

Nestlé hat einen wichtigen Beitrag zum Start des Projekts geleistet, indem sie die Teilnahme für die Landwirtschaftsbetriebe entlang ihrer Wertschöpfungskette ermöglicht. Das Unternehmen zahlt den jeweiligen Landwirt:innen eine Klimaprämie, deren Höhe sich nach der erreichten CO2-Reduktion und der Art der gelieferten Produkte bemisst. Mittelfristig möchten wir in der Schweiz Schritt für Schritt alle landwirtschaftlichen Lieferant:innen von Nestlé in das Projekt integrieren und werden ihnen jährlich 2.3 Millionen Franken als Kompensation für ihre Anstrengungen zur CO2-Reduktion zahlen.

AgroImpact ist auf dem besten Weg, die führende Plattform zur Reduktion des CO2-Fussabdrucks der Schweizer Landwirtschaft zu werden. Nun wünschen wir uns, dass sich noch mehr Unternehmen, die Agrar-Rohstoffe kaufen, anschliessen, um möglichst viele Landwirt:innen bei ihren Bemühungen zur CO2-Reduktion zu unterstützen. Es zeigt sich, dass die Zahlung von Prämien der Schlüssel ist, um die Landwirtschaft bei der Bekämpfung des Klimawandels zu unterstützen.

Aude Jarabo
Aude Jarabo Direktorin von AgroImpact

Wie ein Landwirt in der Versorgungskette von Nestlé es schafft, seinen
CO2-Fussabdruck um 95% zu senken.

Einer der Landwirt:innen, die an dem Projekt teilnehmen, ist Thierry Salzmann. Auf seinem Hof in Bavois (Waadt) baut er hauptsächlich Getreide an. Seit vielen Jahren beliefert er Nestlé mit Weizen und Zuckerrüben. Er gehört übrigens zu den Pionieren der regenerativen Bodenbewirtschaftung, mit der er 2016 begann. Um seinen CO2-Fussabdruck zu reduzieren, hat er mit Agrarberater:innen von AgroImpact berechnet, wie viele Emissionen sein Hof verursacht und anschliessend einen individuellen Aktionsplan entwickelt. Seine wesentlichen Fortschritte waren die Reduktion von Kunstdüngemitteln um 10% – denn ihre Herstellung und ihr Transport verursacht viele Treibhausgase - sowie die Nutzung von Grünabfällen in Form von zerkleinerten Pflanzenresten als natürlicher Dünger. Dadurch bekommt der Acker nicht nur einen Nährstoff-Boost, sondern kann auch zusätzlichen Kohlenstoff im Boden speichern.

Neben der Arbeit auf dem Feld hat Thierry Salzmann weitere Möglichkeiten zur Verbesserung seines Hofes gesucht. Auf dem Hof wurde Platz für Solaranlagen geschaffen, die inzwischen installiert wurden. Den Strom, den die Anlagen aus Sonnenenergie produzieren, kann Salzmann direkt auf dem Hof verwenden. Dadurch muss er weniger Strom aus fossilen Energiequellen beziehen. Das Ergebnis der ganzen Massnahmen: Ein um 95% reduzierter CO2-Fussabdruck! So wird Salzmanns Betrieb nach sechs Jahren eine Ersparnis von 116 Tonnen CO2-Äquivalent erreicht haben – das entspricht ungefähr den Emissionen eines Autos, das die Autobahn A1 ganze 1.500-mal hinauf- und hinunterfährt.

Da es uns dank des gezielten Einsatzes von Massnahmen gelungen ist, Kohlenstoff nicht nur einzusparen, sondern zusätzliche Treibhausgase auch im Boden zu speichern, werde ich planmässig und langfristig meinen CO2-Fussabdruck um ganze 95 Prozent reduzieren. Das ist ein tolles Resultat für uns und die Umwelt, dass mir eine zusätzliche Einnahmequelle durch Prämien bietet, die meine Bemühungen belohnen.

Thierry Salzmann
Thierry Salzmann Landwirt

Agriculture field where green plants are grown

Zuckerrübenfeld auf dem Bauernhof von Thierry Salzmann in Bavois (VD)

Mehrere hundert Betriebe sind bereits beigetrete

Thierry Salzmanns Hof ist einer von vielen Betrieben, die Teil des grossen AgroImpact-Projekts sind. Der Ursprung des Projekts liegt im Januar 2024, als sich Akteur:innen aus Landwirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Umweltaktivismus an einen Tisch gesetzt und AgroImpact ins Leben gerufen haben. Zu den 19 Gründungsmitgliedern gehören die Westschweizer Landwirtschaftskammern, der WWF Schweiz, die EPFL oder auch die HEPIA. Dabei sind wir uns bewusst, dass es viele Möglichkeiten gibt, CO2 einzusparen und im Boden zu binden, aber nicht alle passen zu jedem Hof. Also werden die Pläne speziell an die Bedürfnisse jedes Hofes angepasst.

Wir von Nestlé haben uns von Anfang sehr für den Verein eingesetzt. Allen voran Daniel Imhof, unser Leiter für landwirtschaftliche Angelegenheiten, der mittlerweile im Vorstand des Vereins sitzt. Das Projekt trifft auf fruchtbaren Boden, denn unser Ansatz hat sich schnell herumgesprochen: Schon wenige Monate nach der Gründung haben sich mehrere Hundert landwirtschaftliche Betriebe angeschlossen, und immer mehr Unternehmen und Organisationen wollen mitmachen.

Die grosse Stärke des Projekts liegt darin, dass es das Ergebnis kollektiver Intelligenz ist. Es vereint eine grosse Anzahl sich ergänzender Akteure entlang der gesamten Lebensmittelkette. Die Begeisterung, die es innerhalb weniger Monate geweckt hat, ist ein Hinweis dafür. Ich freue mich, dass die Zusammenarbeit zwischen Nestlé und den Bäuerinnen und Bauern des Landes, die vor über 155 Jahren begann, in eine nachhaltigere Zukunft weitergeführt wird.

Daniel Imhof
Daniel Imhof Leiter der landwirtschaftlichen Angelegenheiten von Nestlé Schweiz und Mitglied des Vorstands von AgroImpact

Managers posing for a photo

Übergabe von Bescheinigungen an Landwirtschaftsbetriebe, die sich zu einem Klimaaktionsplan verpflichtet haben. Büros von AgroImpact in Lausanne, Juni 2024. (v.l.n.r) Marc Benoît, Präsident von PROLAIT, Claude Baehler, Präsident von AgroImpact, Yann Morel, Landwirt und Winzer, Aude Jarabo, Direktorin von AgroImpact, Daniel Imhof, Leiter Landwirtschaftliche Angelegenheiten von Nestlé Schweiz. © Pablo Bovy - AgroImpact

Ein Blick auf die aktuellen Fakten und Daten zum Projekt

Seit dem Beginn von AgroImpact im Januar 2024 ist einiges passiert. Hier ein paar Daten zum Fortschritt dieses 
gemeinschaftlichen Projekts (Stand Dezember 2024):

  • Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die sich für eine Berechnung ihres CO2-Fussabdrucks angemeldet haben: 267 
  • Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe, die einen Aktionsplan für sechs Jahre unterzeichnet haben: 40 
  • Gesamtmenge an CO₂-Äquivalenten, die in sechs Jahren von diesen 40 Betrieben eingespart oder gespeichert werden: 10248 Tonnen (entspricht etwa 2068 Weltumrundungen mit dem Auto)
  • Agrarflächen, die in einen Aktionsplan eingebunden sind: 1930 Hektar (entspricht 3574 Fussballfeldern)
  • Höhe der Prämien für diese 40 Betriebe über 6 Jahre: 1.000.000 Franken
  • Anzahl der Mitglieder des Vereins: 38 

Gemeinsam werden wir das stärkste, umfassendste und zukunftsweisendste Klimaschutzprojekt in der Landwirtschaft umsetzen, das je in der Schweiz durchgeführt wurde. Nur wenn wir eine nachhaltigere Lebensmittelproduktion und einen nachhaltigeren Lebensmittelkonsum entwickeln, können wir einen positiven Kreislauf für die gesamte Lebensmittelkette vom Bauernhof bis zu den Konsument:innen schaffen.

Eugenio Simioni
Eugenio Simioni Generaldirektor von Nestlé Schweiz

Möchten Sie noch mehr über AgroImpact erfahren und die Menschen
hinter diesem zukunftsweisenden Klimaschutzprojekt näher kennenlernen?

Im Video erzählen einige der wichtigsten Akteure von AgroImpact von ihren Erfahrungen mit dem Projekt.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website von AgroImpact.