Der Klimawandel stellt eine der grössten Herausforderungen unserer Zeit dar und birgt gleichzeitig hohe Risiken für die Zukunft unseres Geschäfts.
Darum ist es dringend nötig, dass wir jetzt alle gemeinsam handeln. Als weltweit grösstes Nahrungsmittelunternehmen können wir dabei eine bedeutende Rolle spielen. Wir werden zum Übergang zu einem regenerativen, netto-null Ernährungssystem mit Rücksicht auf Mensch und Natur beitragen.
Was wir dafür tun:

Umgestaltung der Lebensmittelsysteme für ein sicheres und gesundes Klima:
Die Klimakrise verschärft die Nahrungsmittelkrise weltweit. Nicht nachhaltige Lebensmittelsysteme stehen in direkter Verbindung zu einem Drittel der globalen Emissionen. Wir müssen also schnell zu einer gerechten, erschwinglichen und nachhaltigen Ernährung übergehen.
Regenerative Landwirtschaft in grossem Massstab vorantreiben:
Wir möchten in diesem Jahrzehnt die Umstellung auf regenerative Landwirtschaft beschleunigen. Bis 2030 soll die Hälfte unserer Hauptzutaten aus Betrieben stammen, die den Boden anreichern, den natürlichen Wasserkreislauf schützen und Kohlenstoff sequestrieren. Wir werden auch lokale Gemeinschaften unterstützen, um Wälder zu erhalten und Ökosysteme wiederherzustellen.
Nachhaltige Ernährung überall attraktiv und erschwinglich machen:
Konsument:innen fordern immer mehr Nachhaltigkeit und Nährstoffreichtum in ihrer Ernährung. Wir arbeiten daran, diesem Wunsch nachzukommen, indem wir: unsere Produkte überarbeiten, das Angebot an solchen pflanzlichen Ursprungs erweitern und unsere Hauptzutaten neu betrachten. Wir wollen die Vielfalt unserer Produkte und Marken nutzen, um nachhaltige Entscheidungen für alle attraktiv und erschwinglich zu machen.
Ermöglichung eines gerechten Übergangsprozesses für Landwirte und -wirtinnen:
Wir pflegen enge Kontakte zu mehr als 2.000 Schweizer Farmer:innen und arbeiten mit insgesamt 500.000 Farmer:innen weltweit zusammen, um die Umstellung auf regenerative Landwirtschaft voranzutreiben. Wir unterstützen sie technisch, finanziell und setzen uns für die Rechte von Gemeinschaften sowie indigenen Völkern in den Ländern ein, aus denen unsere Zutaten stammen. Wir zahlen Landwirten und -wirtinnen faire Preise für Produkte, die sie regenerativ anbauen, und erhöhen ihre Widerstandsfähigkeit gegen den Klimawandel, indem wir ihnen helfen, ihre Einkommensquellen zu vervielfältigen und ihre technischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Unsere Arbeitsabläufe neu konzipieren:
Wir streben weiterhin an, unsere Emissionen zu senken, um netto null zu erreichen. Unser Ziel ist es, unseren Treibhausgas-Ausstoss bis zum Ende dieses Jahrzehnts zu halbieren. Wir verändern jeden Aspekt unseres Geschäfts, einschliesslich der Verwendung von erneuerbaren Energien und der Entwicklung von recycelbaren Verpackungen. Um dies zu erreichen, investieren wir massiv in Forschung und Entwicklung insbesondere mit dem hochmodernen Nestlé Institute of Packaging Science. Bis 2050 werden wir 1,7 Milliarden Franken in die Entwicklung und den Einsatz von Verpackungsmaterialien investieren, die unbegrenzt wiederverwertbar sind.
Klima-Jargon einfach erklärt: die wichtigsten Begriffe auf einen Blick
Netto-Null, regenerative Landwirtschaft, Treibhausgasemissionen – was bedeutet das eigentlich? Hier erklären wir Ihnen wichtige Begriffe im Kurzformat.

Treibhausgasemissionen:
Menschliche Aktivitäten wie die Nutzung fossiler Brennstoffe, die Landwirtschaft und die Abholzung von Wäldern setzen Treibhausgase frei. Sie sammeln sich in der Atmosphäre und bilden eine Schicht, die die Energie der Sonne einfängt und die Erde erwärmt. Dieser Treibhauseffekt ist ein natürliches Phänomen und für die Aufrechterhaltung einer stabilen Temperatur auf der Erde sogar lebenswichtig. Doch der durch menschliche Aktivitäten verursachte Emissionsüberschuss führt zur globalen Erwärmung und zu Klimaveränderungen wie dem Anstieg des Meeresspiegels und extremen Wetterbedingungen.
Treibhauspotenzial (Global Warming Potential):
Treibhausgase erwärmen die Erde, indem sie Energie absorbieren und die Geschwindigkeit, mit der die Energie in den Weltraum entweicht, verlangsamen; sie wirken wie eine isolierende Decke über der Erde. Die verschiedenen Treibhausgase können unterschiedliche Auswirkungen auf die Erderwärmung haben.
Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) wurde entwickelt, um die Auswirkungen verschiedener Gase auf die globale Erwärmung vergleichen zu können. Genauer gesagt ist es ein Mass für die Energiemenge, die durch die Emissionen einer Tonne eines Gases in einem bestimmten Zeitraum absorbiert wird, im Vergleich zu den Emissionen einer Tonne Kohlendioxid (CO2). Dies ermöglicht es, Gase miteinander zu vergleichen und sie in einer gemeinsamen Einheit zusammenzufassen: CO2-Äquivalente oder „CO2e“. Je höher der GWP, desto stärker erwärmt ein bestimmtes Gas die Erde im Vergleich zu CO2 in diesem Zeitraum. Der für GWPs allgemein verwendete Zeitraum beträgt 100 Jahre. CO2 hat also per Definition einen GWP von 1, unabhängig vom verwendeten Zeitraum, da es sich um das Gas handelt, das als Referenz dient.
- Kohlendioxid (CO2) hat ein Erwärmungspotenzial von 1, da es das Referenzgas ist. Quellen: Verbrennung von Kohle, Erdgas, Erdöl (fossile Brennstoffe) und Holz.
- Methan (CH4) hat ein 28-mal höheres Erwärmungspotenzial als CO2. Quellen: Verdauung von Wiederkäuern, Reisfelder, Auftauen des Permafrostbodens, Feuchtgebiete, Dungmanagement.
- Distickstoffmonoxid (N2O) hat ein 265-mal höheres Erwärmungspotenzial als CO2. Quellen: Auftauen des Permafrostbodens, Düngemittel, Dung, menschliche Abwässer, Industrieemissionen.
Der Unterschied zwischen Kohlenstoffreduktion- und Sequestrierung:
Da unsere Wertschöpfungskette stark von der Landwirtschaft abhängt, werden wir als ein im flächenintensiven Sektor tätiges Unternehmen betrachtet. Der SBTi-Standard „FLAG“ (Forest, Land & Agriculture) stützt sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse und dient als massgebliche Richtlinie für die Klimaziele, die Konzerne wie unserer anstreben sollten. Gemäss diesem Standard haben nur solche Unternehmen die Möglichkeit, auf Kohlenstoffsequestrierung zurückzugreifen, um ihre Netto-Null-Ziele zu erreichen. Daher ist es sehr wichtig, den Unterschied zwischen Kohlenstoffreduktion und Kohlenstoffsequestrierung zu verstehen.
- Die Kohlenstoffreduktion ist ein anthropogener – also von Menschenhand vorgenommener – Eingriff, der die Treibhausgasemissionen einer bestimmten Aktivität nachhaltig reduziert (z. B. durch Dungmanagement, Düngemittelmanagement oder die Umstellung auf saubere Energie).
- Die Kohlenstoffsequestrierung hingegen ist eine anthropogene Aktivität, die CO2 aus der Atmosphäre entfernt und es in geologischen, terrestrischen oder ozeanischen Reservoirs oder in Produkten dauerhaft speichert. Die Sequestrierung umfasst die bestehende und potenzielle anthropogene Verbesserung biologischer oder geochemischer Senken sowie die direkte Abscheidung und Speicherung in der Luft, schliesst aber die natürliche CO2-Absorption aus, die nicht direkt durch menschliche Aktivitäten verursacht wird.
Deshalb konzentriert sich Nestlé bei seinen Bemühungen, Netto-Null zu erreichen, sehr stark auf biologische Senken in der Biomasse oder im Boden. Wir tragen eine grosse Verantwortung für die Böden, von denen wir so stark abhängig sind.
Netto-Null:
Das Erreichen von Netto-Null-Emissionen ist für den Kampf gegen den Klimawandel von entscheidender Bedeutung. Der erste und wichtigste Schritt ist dabei, die Treibhausgasemissionen so weit wie möglich zu reduzieren. In einem zweiten Schritt werden dann alle verbleibenden, nicht vermeidbaren Emissionen innerhalb unserer Wertschöpfungskette durch natürliche Klimalösungen wie die Regeneration von Wäldern (die Treibhausgase binden) ausgeglichen. Unser Ziel ist es, „Netto-Null“ auf einer klaren wissenschaftlichen Grundlage (der Science-Based Targets Initiative) aufzubauen, um seine Nützlichkeit und Wirksamkeit zu gewährleisten.
Regenerative Landwirtschaft:
Regenerative Landwirtschaft ist ein landwirtschaftlicher Ansatz, der darauf abzielt, die Gesundheit der Böden zu verbessern sowie die Wasserressourcen und die Artenvielfalt zu schützen. So können wir mehr Kohlenstoff binden und gesündere sowie widerstandsfähigere Böden fördern.
bis 2030
wollen wir die Hälfte unserer Zutaten aus regenerativer Landwirtschaft beziehen.
Nestlé-Agronomen unterstützen die Farmer:innen bei der Umstellung ihrer Anbaumethoden. Ausserdem belohnen wir sie für nachhaltige und sozial verantwortliche Praktiken.